Anlässlich der diesjährigen Europawahl diskutierten Auszubildende und Studenten der Firma ESTA mit Politikern aus der Region über Rente, Klima und Migration. Zur Diskussionsrunde eingeladen waren Lena Schwelling, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen sowie die zwei Europakandidaten Christian Behncke vom FDP Kreisverband Ulm sowie Corinna Heiss von der Neu-Ulmer CSU. Außerdem anwesend waren Firmeninhaber Peter Kulitz und sein Sohn Alexander, Esta-Gesellschafter und ehemaliger Bundestagsabgeordneter der FDP. Die 25 Auszubildenden des Spezialisten für Absaugetechnik hatten sich vorab im Rahmen eines Workshops Fragen überlegt und die Positionierung der Parteien recherchiert.
Viele offene Fragen
Zwei Stunden konnten die Azubis und dualen Studenten ihre Fragen an die anwesenden Politiker stellen. Interesse gab es dabei besonders an den Themen Klima, Rente und Migration: „Ist das EU-weite Verbrenner-Aus ab 2035 wirklich fix, und macht es Sinn?“, „Wie ist die Rente in Zukunft geregelt?“, oder „Wie stehen Sie zur Migrationspolitik der EU, und welchen Weg sollte Deutschland einschlagen?“. Auch die Themen Europaparlament und Cannabis-Legalisierung beschäftigten die jungen Leute. Auf die Fragerunde folgte ein spannender Schlagabtausch der drei Gäste, die sich sichtlich über das Interesse freuten und ihre Positionen erklärten.
Die meisten Azubis gehen wählen
Die Azubis nehmen ihren Auftrag als Wähler ernst – so viel steht fest: Auf die Frage, ob sie vorhaben, wählen zu gehen, schnellten die Arme zustimmend in die Höhe. Wie wichtig wählen ist, machte Alexander Kulitz den jungen Menschen nochmal deutlich: „Wählen ist in Deutschland keine Pflicht, aber sehr wohl unsere gesellschaftspolitische Verantwortung. Wir sollten dieses Privileg wahrnehmen, um die Zukunft Europas mitzugestalten“. Für sie alle war die Diskussionsreihe eine besondere Erfahrung. Sie erhielten die Chance, persönlich mit Politikern zu sprechen und gemeinsam mit ihnen Fragen zu klären. Jannis, Elektroniker für Betriebstechnik, stimmt dem zu: „Es war interessant, so etwas einmal live zu erleben. Solche Runden kenne ich sonst nur aus dem TV. Viele Zusammenhänge waren mir bislang nicht in der Tiefe bewusst. Manchmal ist alles eine Frage der Perspektive.“ Aleyna, Auszubildende zur Industriekauffrau, kann Politiker nun besser verstehen: „Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, die Beweggründe für die Entscheidungen der Politik besser nachvollziehen zu können“.
Nachwuchskräfte brauchen politische Bildung
Esta-Firmeninhaber Peter Kulitz engagiert sich für die politische Bildung seiner Lehrlinge. Lange ist er bereits auf Landesebene für die IHK aktiv. Außerdem ist Kulitz Ehrenpräsident der IHK Ulm und Vorsitzender des DIHK Außenwirtschaftsausschusses. In regelmäßigen Talk-Runden erzählte er seinen Azubis von seinen Erfahrungen aus seinen Ehrenämtern. „Es geht mir darum, die jungen Menschen anzuregen, sich verantwortungsvoll an Wahlen zu beteiligen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie sich in unserer Gesellschaft politisch engagieren können.“ Dass bei der diesjährigen Europawahl ab 16 Jahren gewählt werden durfte, nahm Kulitz zum Anlass, seine Azubi-Talk-Runde zu vergrößern und externe Gäste einzuladen. Für zukünftige Diskussionsrunden hat der Firmeninhaber große Pläne: „Uns schwebt vor, die Gesprächsrunden auch in Zukunft mit regionalen Politikern und teils auch mit prominenten Akteuren aus Berlin oder Brüssel zu bereichern“. Vorher hat Peter Kulitz für vier besonders interessierte Auszubildenden im Juli eine politische Bildungsfahrt nach Berlin organisiert.