Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Kraftfahrzeugmechatroniker/innen mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik halten elektronische, mechanische, hydraulische und pneumatische Systeme bzw. Anlagen von Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb sowie mit Verbrennungsmotoren instand. Mithilfe elektronischer bzw. computergestützter Mess- und Diagnosegeräte (z.B. Hochvoltmessgeräte) testen und analysieren sie Antriebsaggregate (einschließlich Motormanagementsystem), Dämpfungs-, Niveauregelungs- und Fahrerassistenzsysteme. Sie vergleichen die Messwerte mit den Sollwerten und beurteilen, ob ein System funktioniert oder sie ggf. Einstellwerte ändern bzw. andere Störungsursachen beheben müssen.
Sie tauschen Verschleißteile sowie defekte Bauteile aus, setzen Hochvoltkomponenten instand, reparieren Antriebskomponenten sowie Informations- bzw. Kommunikationssysteme und wechseln Schmierstoffe, Brems- und Hydraulikflüssigkeiten. Auf Wunsch bauen sie auch Zusatzeinrichtungen wie Navigationsgeräte oder Freisprechanlagen ein. Kraftfahrzeugmechatroniker/innen können zudem bei der Konstruktion von Pkws mit Elektro- oder Hybridantrieb mitarbeiten.
Ausbildungsinhalte
Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:
wie elektrische und elektronische Messwerte sowie Drücke, Temperaturen und Längen erfasst und mit Solldaten verglichen werden
- wie man Wartungsarbeiten nach Vorgabe durchführt und dabei u.a. Schalt- und Funktionspläne anwendet, Fehlerspeicher ausliest und die Arbeitsschritte dokumentiert
- wie man Kundenbeanstandungen nachvollzieht, Diagnosewege festlegt und Schäden bzw. Funktionsstörungen an Fahrzeugsystemen feststellt
- wie Bauteile, Baugruppen und Systeme in bzw. außer Betrieb genommen, montiert bzw. demontiert sowie gefügt werden (v.a. mittels Schraubverbindungen)
- wie man Komfort-, Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme nach Kundenwünschen parametriert
- wie man Kraftfahrzeuge für gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen vorbereitet, ihre Verkehrs- und Betriebssicherheit überprüft, Mängel dokumentiert und Maßnahmen zu deren Beseitigung einleitet
- wie man Gefährdungen an Hochvoltfahrzeugen beurteilt, Schutzmaßnahmen ableitet und die Wirksamkeit von elektrotechnischen Schutzmaßnahmen am Hochvoltsystem prüft
- wie man Hochvoltsysteme mit Diagnosegeräten prüft und insbesondere Isolations-, Potenzialausgleichs- und Spannungsfallmessungen durchführt
- wie man Hochvoltkomponenten instand setzt und ersetzt
- wie man Hochvoltleitungen unter Beachtung der elektromagnetischen Verträglichkeit zurichtet, mit unterschiedlichen Anschlusstechniken verarbeitet und Hochvoltkomponenten anschließt
- Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.
Zusatzqualifikationen
Die Zusatzqualifikation “Europaassistent/in” eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.
Ausbildungsdauer
3,5 Jahre