Alles auf Anfang: Obwohl er schon 38 Jahre alt ist, hat sich Carsten Petersen für einen beruflichen Neustart entschieden. Dieser mutige Schritt hat sich ausgezahlt. Heute ist er rundum glücklich in seiner Ausbildung bei ENGIE Refrigeration.
Mit der Gründung seiner Familie hat sich für Carsten Petersen alles verändert. Der gebürtige Dresdner geht in seiner Vaterrolle voll auf. Gleiches gilt derweil für seine Tätigkeit beim Lindauer Kältespezialisten ENGIE Refrigeration – und das, obwohl Carsten Petersen eigentlich gelernter Koch ist. Stattdessen kümmert er sich heute mit viel Eifer um die Verkabelung von Kältemaschinen.
Der Kochlöffel ist für Carsten Petersen zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn das wichtigste Arbeitsutensil. Direkt nach dem Realschulabschluss startet er 2003 seine Lehre als Koch in einem Dresdner Restaurant. Dann verschlägt es ihn vor gut zwölf Jahren an den Bodensee. Die Region gefällt dem passionierten Skifahrer auf Anhieb so gut, dass er sich entscheidet, hier sesshaft zu werden. Carsten Petersen heiratet, wird zwei Mal Vater. „Auf einmal passte meine Arbeit als Koch nicht mehr zu meinem Privatleben“, erinnert sich der 38-Jährige zurück. „Die langen Arbeitszeiten, die geringe Entlohnung – das war für mich nicht gut mit einer Familie vereinbar.“ In dieser Situation führt ihn sein Weg zu einer kleinen Lindauer Elektrikerfirma. Hier tauscht er den Kochlöffel gegen den Schraubenschlüssel ein: Mit viel Engagement arbeitet er sich in die Materie ein, eignet sich selbstständig elektrisches Know-how an. Schwer fiel ihm das glücklicherweise nicht: „Zum Glück hatte ich noch nie zwei linke Hände“, sagt Carsten Petersen und lacht. Nach fast vier Jahren kommt er so über Empfehlungen als Helfer in die Produktion von ENGIE Refrigeration. Und das ist der nächste Wendepunkt in seinem Leben.
Umschulung mit Hindernissen
Denn Carsten Petersen fällt mit seinem großen Eifer und seiner fröhlichen Art auf; der Lindauer Kältespezialist will ihn als Facharbeiter fest in der Produktion einstellen. Zu gerne hätte Carsten Petersen diese Chance auf Anhieb wahrgenommen, macht ihm die Arbeit mit den Kältemaschinen doch viel Spaß. Aber ein Problem tut sich auf: „Ich bin gelernter Koch und habe keine Ausbildung im technischen Bereich. Ich weiß noch genau, mit wie großen Augen mich mein Chef anschaute, als ich ihm das erzählte. Aber eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung ist die Voraussetzung für einen solchen Job bei ENGIE Refrigeration“, sagt er. Gleichermaßen ist er selbst unzufrieden mit seinem aktuellen Wissensstand: „Das handwerkliche Arbeiten macht mir ungeheuren Spaß. Aber ich brauche ein fundiertes Fachwissen, um Prozesse noch besser mitgestalten und unser Unternehmen voranbringen zu können. Hier möchte ich mich unbedingt stärker einbringen.“ Die Lösung: trotz des Alters von 38 Jahren noch eine Ausbildung zu beginnen. Doch von der Geburt dieser Idee bis zur Umsetzung ist es ein weiter Weg. „Zunächst wurde mir die Umschulung vom Arbeitsamt nicht bewilligt. Das war ein herber Rückschlag. Aber mein Arbeitgeber und ich haben nicht aufgegeben“, unterstreicht Carsten Petersen. ENGIE Refrigeration setzt sich monatelang für den Nachwuchs-Elektriker ein – und diese Beharrlichkeit zahlt sich aus. Im vergangenen Herbst startet Carsten Petersen seine Ausbildung zum Industrieelektriker für Betriebstechnik bei ENGIE Refrigeration.
Durchstarten bei ENGIE Refrigeration
Und wie fühlt sich der einstige Koch nach den ersten Wochen als Azubi-Elektriker? „Ich bin ein Glückskind! Besser als im Moment könnte es mir nicht gehen“, freut sich Carsten Petersen. „Ich bin so dankbar, dass ich von ENGIE Refrigeration diese außergewöhnliche Chance bekomme. Ich fühle mich einfach wohl im Unternehmen und verstehe mich super mit meinen Kollegen.“ Dass Carsten Petersen ein ganzes Stück älter ist als seine Azubi-Kollegen, stört hier ebenfalls niemanden. In der Schule wurde er sogar zum Klassensprecher gewählt. „Ich bin so eine Art Papa in der Schule. Aber im Sportunterricht kann ich immer noch gut mit meinen jüngeren Kollegen mithalten“, lacht er. Eine größere Herausforderung ist für ihn das theoretische Lernen. „Es ist ewig her, dass ich in der Schule war und so viel pauken musste. Diese Umstellung ist manchmal schon anstrengend. Aber ich bleibe auf jeden Fall dran.“ Auch hierbei greift ihm sein Arbeitgeber unter die Arme: Wie alle Auszubildenden des Kältespezialisten kommt er regelmäßig in das unternehmenseigene Aus- und Weiterbildungsbildungszentrum. Dort helfen die ENGIE-Ausbilder bei allen Fragen weiter und arbeiten mit ihren Schützlingen schwierige Lerninhalte nochmals nach. Seine langjährige Praxiserfahrung bleibt für Carsten Petersen dabei ein Pluspunkt: Parallel zur Ausbildung arbeitet er ausnahmsweise in der Produktion mit. Daher ist sein Ziel klar: „In fünf Jahre möchte ich genauso tatkräftig anpacken wie meine Kollegen, die schon lange im Unternehmen arbeiten. Deshalb versuche ich während meiner Ausbildung, jeden Tag möglichst viel dazuzulernen – und anschließend hoffentlich bis zur Rente bei ENGIE Refrigeration zu bleiben.“
Angekommen in Lindau
Nach wie vor besucht Carsten Petersen regelmäßig seine Eltern in Dresden, aber seine neue Heimat im Süden Deutschlands möchte er auf keinen Fall wieder verlassen. „In Lindau fühle ich mich ein bisschen wie im Urlaub“, erzählt er. In der Mittagspause geht er oft mit seinen Kollegen an den See, da das Unternehmensgelände von ENGIE Refrigeration in unmittelbarer Nähe liegt. Auch privat verbringt Carsten Petersen gerne Zeit in der Natur. „Ich habe jetzt viel mehr Zeit für meine Familie und die Hobbys als früher. Das genieße ich sehr“, erzählt er. Zu seinen Lieblingssportarten gehören Fahrrad fahren, Schwimmen und Bowlen. Zudem kümmert er sich zu Hause als ehemaliger Koch natürlich um das Abendessen. Schweinebraten kommt bei seiner Familie besonders gerne auf den Tisch. Dass er beruflich den Kochlöffel gegen den Schraubenschlüssel eingetauscht hat, war für Carsten Petersen aber definitiv die richtige Entscheidung.